Anfang der 1830er Jahre wurde der Bergfried als trigonomischer Punkt für die Landesvermessung ausgewählt.
Dabei entdeckte man die herrliche Aussicht von der Turmplattform. Es entstand der Wunsch, den Bergfried besteigbar zu machen.
Am 9. April 1837 gründeten etwa 40 Personen den "Geselligkeitsverein zur Erbauung einer Treppe im Turm der Schloßruine zu Gleiberg", der später in Gleiberg-Verein umbenannt wurde. Er ist die älteste deutsche Bürgerinitiative, die sich dem Denkmalschutz widmet. An dieser konstituierenden Versammlung nahmen Herren aus Gießen, Wetzlar, Krofdorf, Gleiberg und Atzbach teil.
In den folgenden Monaten wurde der ebenerdige Eingang durch die 4 m dicken Mauern gebrochen (Foto rechts). Danach entfernte man leider auch das Kuppelgewölbe, das den unteren Teil des Bergfrieds, das Verlies, abschloss.
Bereits im Oktober 1837 konnten die ersten Besucher über eine Eichentreppe den Turm besteigen. Außerdem verbot der Verein noch im Gründungsjahr den bis dahin üblichen Abtransport von Steinen aus der Burgruine durch die Bewohner der umliegenden Dörfer.
Im Jahre 1879 verschenkte der preußische Staat das kostenträchtige Unterhaltungsobjekt Burg Gleiberg an den Wetzlarer Landrat von Tieschowitz, von dem es am 16. September 1879 der Gleiberg-Verein übernahm. Damit verpflichtete er sich, den weiteren Verfall zu stoppen, Restaurierungsarbeiten durchzuführen und der Öffentlichkeit den Zugang zur Burganlage zu ermöglichen.
Dieser Aufgabe kommt der Verein als Eigentümer der Burg bis heute nach.
Teile des Nassauer- und Albertus-Baus wurden von den Schuttmassen befreit und als Wohn- und Wirtschaftsräume eingerichtet. Der Burghof wurde eingeebnet und mit Sitzgelegenheiten versehen. In den 1880er Jahren entwickelte sich die Burg zu einem bekannten Anziehungspunkt für Ausflügler aus Nah und Fern.
Kaiser Wilhelm I. (1871-1888), der neben vielen anderen bekannten Persönlichkeiten Anteilscheine zur Finanzierung der Burgsanierung erworben hatte, unterzeichnete am 28.12.1887 eine Kabinettsordre, nach der dem Gleiberg-Verein die Rechte einer juristischen Person verliehen wurden.
Seit 1950 setzte die 2. Sanierungswelle ein, die sich fast ausschließlich darauf konzentrierte, das Innere der Unterburg zu einem den modernen Erfordernissen entsprechenden Gastronomiebetrieb herzurichten: Im Kellergeschoss des Nassauerbaus wurde eine Großküche eingerichtet, Heizungs- und Sanitäranlagen eingebaut, Dachreparaturen und teilweise Neuverschieferungen der Fassade von Nassauer- und Albertus-Bau (1953-56, 1969/70, 1977 und vor allem 2000/01) vorgenommen.
dessen innerstes Burgtor durch die starke Eckbastion geschützt wird, wurde nach der Errichtung der Unterburg (nach 1575) nicht mehr genutzt.
Dieser Zugang war seit den 1960er Jahren durch eine Garage bzw. Holzremise versperrt. Durch den Abbruch dieser Gebäude im Jahre 2003 konnte die alte Eingangssituation in die mittelalterliche Oberburg wieder hergestellt werden.