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Zymbelkraut

Geheimnisvolle Burgbewohner

(von Dr. Ulrich Kirschbaum, Wettenberg)

Einer Burg kann man sich unter verschiedenen Gesichtspunkten nähern: Man kann sie z.B. als Ort der Unterdrückung und Ausplünderung der umliegenden Bevölkerung betrachten oder aus der Sicht der dort (oft unter schwierigen Bedingungen) lebenden Adligen.

Auch aus dem Blickwinkel der lokalen oder überregionalen Politik ihrer Zeit lässt sich ein solches Bauwerk anschauen oder indem man sich mit seiner Architektur befasst.

Wenig Beachtung finden im Allgemeinen „sonstige“ Bewohner der Anlage, die Tiere und Pflanzen, die sich die (meist) steinernen Gebäude als Heimstatt auserkoren haben. Am ehes-ten wird der Besucher noch auf Tiere, wie Turmfalken, Mauersegler oder Fledermäuse (oder – wie jüngst auf dem Gleiberg – Wespen, fliegende Ameisen und Marienkäfer) aufmerksam, die die Burgen teilweise als alternative Wohnungen für die verloren gegangenen Höhlen in Felsen nutzen.

Pflanzen hingegen, wie z.B. das auch auf der Gleiburg zu findende Zymbelkraut, werden von den Burgbesitzern oft als lästige und unerwünschte Bewohner an-gesehen, weil sie sich in den Ritzen und Mörtelfugen festsetzen und durch Wurzelwachstum oder Ausscheidung von Säuren zum Verfall der Mauern beitragen.

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